Einsatztagebuch

am 24.07.2010
Samstag der 24. Juli 2010 brachte für die Rettungsschwimmer der DLRG Wache in Prerow eine Vielzahl von Einsätzen. Neben drei Kinder- und einer Personensuche wurden an diesem Tag zwei schwere Erste Hilfe Fälle (Verdacht auf Wirbelsäulenfraktur und Unterstützung einer Reanimation am Weststrand) behandelt. Und von Landrettungsdienst per Rettungshubschrauber den Krankenhäusern zugeführt.
Kurz vor Dienstschluss um 17.50 erreichte der telefonische Notruf einer Urlauberin den DLRG Hauptturm in Prerow. Am unbewachten Nordstrand zwischen Prerow und Zingst in Höhe des Strandübergang 20a etwa einen Kilometer Seewärts wurde ein gekenterter Sportkatamaran gesichtet. Zu diesem Zeitpunkt herrschte vor dem Darß ein Wind aus Richtung Nord mit der Stärke fünf und ca. ein bis zwei Meter Wellenhöhe. Die Wassertemperatur betrug zu diesem Zeitpunkt 20 Grad Celsius.
Es war unklar in welchem Maße die Besatzung Hilfe benötigte. Durch den Wachführer, Carsten Rosenberg wurden ein IRB (Adler Prerow 43 „Rescue“) vom Hauptturm und das IRB (Adler Prerow 44 „Bolero“) von einem Außenturm zur Unglücksstelle beordert.
Nach ca. 15 Minuten erreichte das erste Rettungsboot den gekenterten Katamaran und retteten eine unterkühlte und geschockte Frau die sich noch am Rupf festklammerte. Die gerettete Person berichtete der DLRG Bootsmannschaft das ihr Mitsegler über Bord gefallen sei und nun vermisst ist. Beide Personen trugen lediglich dunkle Neoprenanzüge und keine Schwimm- oder Rettungswesten. Der Adler Prerow 44 setzte diese Meldung direkt an den Hauptturm ab.
Der Hauptturm informierte daraufhin umgehend die Rettungsleitstelle Nordvorpommern und den Seenotkreutzer „Theo Fischer“ der seinen Liegeplatz im Nothafen Darßer Ort hat. Die Leitstelle alarmierte mehrere Feuerwehren sowie den landgebundenen Rettungsdienst. Ebenfalls wurde ein Rettungshubschrauber ins Seegebiet ca. einen Kilometer vor dem Darß beordert.
Das inzwischen eingetroffene Rettungsboot Adler Prerow 44 begann direkt nach Eintreffen mit der Suche nach dem Vermissten, während der Adler Prerow 43 die unterkühlte Frau zum Strand brachte und sie dort am Strandübergang 21 an einen Rettungswagen übergab.
Anschließend begab sich das Rettungsboot „Rescue“ umgehend zur Unterstützung des Alder Prerow 44 zurück ins das Einsatzgebiet. Parallel zu diesen Vorgängen wurden durch den Hauptturm Prerow die DLRG Rettungsboote Adler Prerow 41 „Sturmvogel“ und Adler Prerow 45 „Nivea 67“ alarmiert. Des Weiteren wurde die DLRG Hauptwache in Zingst alarmiert und schickte ebenfalls ein Motorrettungsboot zur Suche in das Einsatzgebiet.
Gegen 18.20 erreichten die ersten Kräfte der Feuerwehr das Einsatzgebiet und die gemeinsame Suche begann. Um 18.33 wurde die Leitung des Sucheinsatzes durch den Seenotkreutzer „Theo Fischer“ übernommen. Dieser koordinierte vier Motorrettungsboote der DLRG Prerow ein Motorrettungsboot der DLRG Zingst sowie vier Feuerwehrboote und sein Tochterboote „Ströper“.
Alle eingesetzten Boote suchten das Einsatzgebiet systematisch durch Bildung einer Bootskette ab.
Um 18.48 Uhr wurde der vermisste Katamaransegler stark unterkühlt jedoch lebend in der Ostsee gefunden und gerettet. Er wurde in das Bordspital der „Theo Fischer“ verbracht wo die Erstversorgung durchgeführt wurde. Im Anschluss wurde der Mann dem Landrettungsdienst zugeführt.
Durch die hervorragende gemeinsame Suche aller Einsatzkräfte konnte dieser Einsatz somit erfolgreich beendet werden.
Im Einsatz waren von der DLRG Prerow insgesamt:
• 3 IRB’s mit je einem Bootsführer und einem Rettungsschwimmer
• Das MRB Sturmvogel mit einem Bootsführer und 4 Rettungsschwimmern
• Sowie 12 der DLRG Prerow landseitig bzw. auf den Wachtürmen
• 1 MRB der DLRG Zingst mit 1 BF und 1 RS
Verfasst durch: Carsten Rosenberg